Startseite » Blog » Low-Code vs. No-Code – ein Usecase
In unserem Low-Code Guide haben wir Ihnen bereits eine Einführung und eine Definition von Low-Code gegeben und die Vorteile für Unternehmen aufgezeigt. Sie finden dort ebenfalls einige Anwendungsbeispiele, die die Funktionen, Komponenten und den Einsatz vorstellen. Die No-Code Technologie haben wir nur kurz angerissen. Das soll sich in diesem Beitrag ändern.
Neben einer Definition von No-Code fokussiert dieser Artikel die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Low-Code und No-Code Software und stellt die Potentiale und mögliche Nachteile heraus.
Außerdem wird die Webanwendung Flixcheck als Softwarelösung nach dem No-Code Prinzip vorgestellt. Anhand eines konkreten Anwendungsfalls zeigen wir damit auf, wie No-Code Technologie einfach und effizient von Endanwender:innen verschiedenster Branchen eingesetzt werden kann.
Unser Low-Code Guide bietet bereits einen detaillierten Überblick, dennoch soll hier eine kurze Einleitung zur Erinnerung gegeben werden:
Sowohl Low-Code als auch No-Code Technologien ermöglichen es Privatpersonen oder Mitarbeitenden von Unternehmen digitale Anwendungen fast- oder gänzlich ohne Programmieraufwand zu entwickeln.
In Anlehnung an das Bauen mit Lego, wird Low-Code und No-Code häufig als Softwareentwicklung oder -nutzung nach dem Baukastensystem bezeichnet. Die Bausteine, beziehungsweise Elemente, werden von den Anwendenden aus einer visuellen On-Screen-Bibliothek ausgewählt und in die Anwendung integriert.
Durch das individuelle Zusammenstellen vorgefertigter Bauteile per Drag-and-Drop können so die verschiedensten Arten von Anwendungslösungen konfiguriert werden. So entstehen auf die einzelnen Ansprüche abgestimmte Lösungen für alle Branchen und inhaltlichen Anforderungen.
So kann deutlich zu der Vereinfachung der Entwicklung digitaler Anwendungslösungen beigetragen werden, da auch Anwendende ohne IT-Hintergrund Software entwickeln und nutzen können.
Wie dargestellt, versprechen die Entwicklungsansätze – Low-Code und No-Code -Unternehmen oder auch Privatpersonen die Entwicklung und Nutzung von digitalen Anwendungen mit wenig oder ohne Programmieraufwand.
In diesem Zusammenhang ergibt sich der erste Unterschied zwischen Low- und No-Code Szenarien. Während Low-Code Software geringen Programmieraufwand erfordert, kommen No-Code Anwendungen ohne Programmieraufwand aus.
Dieser Unterschied geht auch direkt mit einem Vorteil zugunsten der No-Code Technologie einher. Auch, wenn Low-Code Anwendungen mit geringem Coding-Aufwand verbunden sind (im Schnitt geht man von ca. 20% aus), gibt es eben diesen Aufwand.
Gerade für Unternehmen zeigt sich hier ein gravierender Unterschied, der zeitliche, monetäre und personelle Ressourcen betrifft.
Obwohl der Coding-Aufwand gering ist, hat das zur Folge, dass die IT-Fachkräfte eines Unternehmens oder externe IT-Fachkräfte trotzdem eingebunden werden müssen und die Anwendung nicht gänzlich von fachfremden Mitarbeitenden konfiguriert werden kann.
Laut t2informatik kann angenommen werden, dass die verbleibenden 20% des notwendigen Programmieraufwandes nicht selten 80% des Gesamtaufwandes der Anwendungsentwicklung ausmachen.
No-Code Szenarien kommen hingegen gänzlich ohne Programmierung aus. Das bedeutet, der gesamte Code ist vorprogrammiert und kann über Drag-and-Drop zu einer individuellen Lösung zusammengesetzt werden. Die manuelle Codeerstellung wird dadurch komplett überflüssig.
Gerade für KMU kann sich hier ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ergeben. Sofern Mitarbeitende während des Arbeitsprozesses selbst den Softwarebedarf erkennen, können sie auch individuelle Entwicklungserfordernisse abstecken. Diese können dann direkt in die selbstständige Softwareentwicklung durch diese Mitarbeitenden einfließen. Anwendende können anschließend eigenständig die Nutzung evaluieren und daraus Anpassungsbedarf ableiten. Die Anpassung nehmen sie dann beispielsweise selbst vor.
Neben den sich daraus ergebenen angesprochenen erheblichen Einsparungen von zeitlichen, personellen und monetären Ressourcen, kann die eigenständige Realisierung eines individuell benötigten Projekts motivierend auf Mitarbeitende wirken, da ihnen Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht werden.
Diese Entwickelnden ohne IT-Hintergrund, die Citizen Developer, können außerdem relativ schnell und unkompliziert auf sich verändernde Anforderungen oder Kundenwünsche eingehen und diese in die Software integrieren. Die ständige Anpassung und Weiterentwicklung werden somit vereinfacht.
Für weniger komplexe Anwendungen bietet die No-Code Entwicklung die beschriebenen Vorteile. Für technisch anspruchsvollere Lösungen werden No-Code Szenarien teilweise Schwächen attestiert.
Durch die Verwendung der vorgefertigten Bausteine können No-Code Entwicklungen an die Grenzen der Differenzierung kommen. Der positive Effekt des einfachen Zugreifens auf die fertigen Elemente zeigt sich dann als Nachteil, wenn stärkere Skalierbarkeit gefordert ist.
Manchmal ist beispielsweise das Einbinden des Corporate Designs eine Hürde. Auch kann es kompliziert sein, Nutzereigenschaften individuell einzubeziehen.
Dem kann durch die Option der Programmierung in Low-Code Szenarien entgegengewirkt werden.
Ein weiteres Problem von No-Code Anwendungen, beziehungsweise der No-Code Entwicklungsplattformen (No-Code Development Plattforms) ist, deren Herstellerspezifität. Das heißt, sie bieten nur eine begrenzte Funktionalität, die nicht erweitert werden kann.
Lesenswert: 10 Low-Code-Plattformen im Überblick
Wie die vielen genannten Vorteile der No-Code Technologie unter Minimierung der Nachteile ausgeschöpft und genutzt werden können, veranschaulichen wir Ihnen nachfolgend anhand eines konkreten Anwendungsfalls.
Flixcheck ist ein Tool, das es ermöglicht, mittels No-Code Technologie digitale Formulare für den Bereich des Kundenservices zu konfigurieren.
Das gilt für die unterschiedlichsten Branchen. Zu unseren Kund:innen zählen etwa KMU und Großunternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Versicherungen.
Wie Sie mittels des No-Code Baukastensystems von Flixcheck digitale Formulare – sogenannte Checks – für Ihren Kundenservice individuell zusammenstellen können, erklären wir Ihnen nachfolgend.
Nach dem Einloggen in Ihrem persönlichen Flixcheckportal, wählen Sie oben links in der Navigationsleiste „Neuer Check“ aus und starten so Ihre erste No-Code Konfiguration.
Ab jetzt funktioniert alles intuitiv. Die Anwendung leitet Sie also durch die Entwicklung. Sie werden zuerst aufgefordert auszuwählen, wer Ihren Check empfangen soll. Dazu können Sie sich zu Testzwecken gerne selbst einen Check senden, indem Sie Ihre Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse eingeben. So starten Sie Ihre eigene User Experience aus Kund:innensicht.
Wählen Sie anschließend die Versandart (SMS oder Mail) aus und legen Sie einen Betreff fest. Hier haben Sie dann je nach individuellem Bedarf auch die Möglichkeit einen internen Betreff oder andere Werte hinzuzufügen. Dabei zeigt sich also erstmals die Möglichkeit mittels No-Code ganz bedarfsgerechte Use Cases zu konfigurieren.
Sie haben bisher also einen neuen Check ausgewählt, Empfänger:in, Versandart sowie Betreff festgelegt. Nun geht es an das eigentliche Erstellen Ihrer digitalen Kundenabfrage – das Herzstück der No-Code Entwicklung. Mittels der vorgefertigten Bausteine – den Check-Elementen – stellen Sie per Drag-and-Drop Ihren individuellen Check zusammen.
Klicken Sie dafür „Check-Element hinzufügen“ an und wählen Sie jetzt bedarfsgerecht die No-Code Bausteine aus der visuellen On-Screen-Bibliothek aus.
Dabei entscheiden Sie, welche Informationen Sie von Ihren Kund:innen abfragen beziehungsweise welche Sie ihnen zukommen lassen möchten.
Das können beispielsweise Unterschrifts-, Foto-, Adress-, Bankverbindungsabfragen, Terminabsprachen, Textfelder, Ja/Nein-Abfragen oder Datei-Uploads sein. Selbst ein PDF-Editor ist als Bausteinelement vorhanden.
Die so generierten Checks können Sie zum Beispiel für die Abfrage von Kontaktdaten, für SEPA-Lastschriftmandate, für Vertragsverlängerungen, für Schadenmeldungen und für Terminbestätigungen nutzen.
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Für unseren No-Code Usecase haben wir das Beispiel der Schadenmeldung ausgewählt. Dazu haben wir zuerst das Element „Kontaktabfrage“ ausgesucht und festgelegt, dass eine Adresse angegeben werden soll und zwar die Adresse, an der sich der Schaden ereignet hat.
Des Weiteren haben wir den Baustein „Datumsabfrage“ gewählt, um das Schadendatum mit Angabe der Uhrzeit abzufragen.
Außerdem haben wir das Element „Bildanfrage“ in unseren Check aufgenommen, um Bilder des Schadens von dem Kunden oder der Kundin zu erhalten. Mittels des Hinzufügens einer „Ja/Nein Anfrage“ soll der Kunde beziehungsweise die Kundin dann angeben, ob es Zeug:innen beim Schadenhergang gibt.
Beim nächsten Baustein haben wir uns für das Einbinden einer Abhängigkeit entschieden. Wenn der Kunde oder die Kundin die Frage, ob es Zeugen gibt, mit “ja” beantwortet, wird er oder sie im Folgenden aufgefordert über das Element „Kontaktabfrage“ Angaben zu den Zeug:innen zu machen. Auch hier ermöglicht es Ihnen die No-Code Technologie ganz individuell festzulegen, welche Informationen Sie für die Schadenregulierung benötigen.
Über das Zusammenfügen der Bausteine erstellen Sie Ihre passende No-Code Lösung.
Nach dem Erstellen des eigentlichen Checks, werden Sie weitergeleitet und erhalten die Möglichkeit Einstellungen bezogen auf die Ansprache Ihrer Kund:innen in der SMS oder Mail vorzunehmen. Flixcheck generiert einen Standardtext, der die Kund:innen auffordert die benötigten Angaben innerhalb des Checks zu machen. Auch hier bietet die No-Code Technologie die Option diese Texte individuell anzupassen.
Bevor Sie den konfigurierten Check versenden, können Sie ihn als Vorlage speichern. So haben Sie die Möglichkeit ihn weiterhin zu verwenden. Natürlich ist auch die Option einer späteren Anpassung zu jeder Zeit gegeben, wie für No-Code Szenarien üblich.
Nachdem Sie die Vorlage gespeichert haben, sollten Sie sich den selbst konfigurierten Check in der Vorschau anzeigen lassen. So können Sie sehen, wie der Kunde oder die Kundin den Check empfangen wird und falls notwendig, noch Verbesserungen vornehmen.
Über den Button „Check via SMS senden“ schicken Sie Ihren konfigurierten Usecase dann direkt auf das Smartphone oder Tablet Ihres Kunden beziehungsweise Ihrer Kundin und zwar ohne eine App installieren oder etwas downloaden zu müssen. Die Kund:innen beantworten den Check direkt auf Ihrem mobilen Endgerät und schicken diesen sofort an Sie zurück. Das ist schnell und unkompliziert für Sie beide. Sie können den eingegangenen Check dann unmittelbar in Ihrem Flixcheckportal bearbeiten.
Noch einfacher konfigurieren Sie Ihren Check, indem Sie auf die fertigen Vorlagen in Ihrem Flixcheckportal zurückgreifen, die Sie selbstverständlich gemäß dem oben beschriebenen Vorgehen im No-Code Prinzip individuell anpassen können.